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„Richtige“ Arbeit als Führungskraft ?

Warum steht angehenden Führungskräften die eigene Wertevorstellung von „richtiger“ Arbeit im Weg?

Früher als Fachkraft waren die eigenen Beiträge sofort sichtbar und das Ergebnis wurde geschätzt. Die ersten Schritte in der Führungsaufgabe kommen dir mühsam vor. Nicht etwa, weil es so kompliziert ist, sondern weil dir deine eigene Wertevorstellung von „richtiger“ Arbeit im Wege steht.

Damals als Softwareentwickler wusste ich genau was zu tun ist. Am Ende eines jeden Arbeitstages hatte ich es immer geschafft – eine neue Funktion für das bestehende Modul entwickelt oder den Programmcode verbessert, um noch mehr Performance herauszuholen. Es fühlte sich nach richtiger und ehrlicher Arbeit an.

Als Führungskraft war ich dann ständig in irgendwelchen Meetings und jonglierte mit Excel-Files und Power Point Präsentationen. Es blieb überhaupt keine Zeit mehr für die eigentliche Arbeit. Und eigentlich machten die ja nun auch die Mitarbeitenden. Damit diese auch wirklich gut wird, wurde hier und da mal ausgeholfen. Die Tage wurden immer länger und der administrative Kram, die Planung und das Controlling, wurde dann eben am Freitagabend gemacht.

Es ist schon einige Jahre her bei mir, aber so oder so ähnlich haben es sicher auch andere Führungskräfte erlebt. Die ersten Monate als Führungskraft sind anstrengend. Die Arbeit als Fachkraft war natürlich auch nicht einfach, aber wenigstens konntest du einen unmittelbaren Beitrag leisten. Du warst stolz auf deine erstklassigen Ergebnisse. Jetzt musst du zuschauen, wie deine Mitarbeitenden den Beitrag leisten, während du nur indirekt zum Ergebnis beträgst. Du musst das Arbeiten deines Teams produktiver machen und dafür sorgen, dass sie das Ergebnis erreichen können. Hier kommt es darauf an, dass du das Ziel kennst und die Arbeit darauf ausrichtest. Das bedeutet Mitarbeitende zu beraten, zu coachen und vor allem Vertrauen zu geben. Es bedeutet nicht, selbst mitzuarbeiten und auszuhelfen.

In den Unternehmen, in denen ich tätig war, habe ich vielfach erlebt, dass neuen Führungskräften zunächst nur teilweise Managementaufgaben übergeben wurden, während gleichzeitig noch die Aufgaben aus der alten Rolle ausgeführt werden sollten. Das macht den Übergang von der Fachkraft zur Führungskraft aber nicht einfacher. Intuitiv wird die als „richtig“ empfundene Arbeit priorisiert, wohingegen die unbekannte und scheinbar unwichtige Führungsaufgabe vernachlässigt wird.

Dies führt dann auch zwangsläufig dazu, dass der „Absprung“ von der Fachkraft zur Führungskraft nicht vollzogen wird, die tägliche Arbeitslast zunimmt und die eigentlichen Führungsaufgaben nicht wahrgenommen werden können.

Zielführender wäre es der angehenden Führungskraft einen erfahrenen Coach und Mentor zur Seite zu stellen, welcher die ersten Schritte als Führungskraft begleiten kann und dadurch hilft die neuen Aufgaben aktiv anzunehmen.

Mein Rat für angehende Führungskräfte: Such dir eine Vertrauensperson und erhalte Unterstützung beim Übergang von der Fachkraft zur Führungskraft, um zu lernen was deine eigentlichen Aufgaben als Führungskraft sind!
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